Ludger Reffgen, Geschäftsführer von ASL Fleet Services, einem Unternehmensbereich von GE Capital, über E-Fahrzeuge im Fuhrpark, die heimlichen Profiteure des Innovationsschubs und die Macht des Vertrauens.
Oberhaching, 15. Mai 2012. „Die Anfangseuphorie ist verpufft und skeptischem Abwarten gewichen: Wohin geht die Fahrt wirklich beim Thema E-Mobilität? Wenn es um die Anschaffung von strombetriebenen Fahrzeugen für die Firmenflotte geht, steht das Gros der Fuhrparkmanager lieber auf der Bremse, als Gas zu geben. Obwohl E-Cars in den Medien nach wie vor regelmäßig für Schlagzeilen sorgen, sind sie auf deutschen Straßen eher selten zu sehen -- und in heimischen Fuhrparks nur mit der Lupe zu finden. Abgesehen von Unternehmen, die sich als innovative Vorreiter mit der Forschung und Entwicklung von Elektrofahrzeugen beschäftigen und jetzt auch bereit sind, deren Praxistauglichkeit zu testen, halten sich die Betriebe zurück, wenn es um den betrieblichen Einsatz solcher Fahrzeuge geht.
Das liegt nicht etwa, wie oft behauptet wird, am mangelnden Fahrzeugangebot, das von einfach strukturierten Fahrzeugen und kleinen Transportern bis zu Limousinen und batteriebetriebenen LKW reicht. Es ist alles zu haben -- wenn auch noch nicht unbedingt von deutschen Automobilherstellern. Der entscheidende Grund ist vielmehr: Strombetriebene Fahrzeuge sind zu teuer. Der neue Opel Ampera beispielsweise, den wir gerade in unser Angebot aufgenommen haben, und mit dem wir derzeit im eigenen Einsatz beste Erfahrungen machen, schlägt in der günstigsten Version mit einer Leasingrate von rund 800 Euro im Monat zu Buche. Das ist vielen Unternehmen zu hoch.
Um E-Mobility tatsächlich auf die Überholspur zu bringen, ist es deshalb notwendig, dass die Fahrzeuge zeitnah günstiger werden und sich nicht nur in ferner Zukunft für die Fuhrparks rechnen. Aktuell müsste der Dieselpreis pro Liter schon rund sechs Euro betragen, damit sich der Umstieg auf ein E-Mobil lohnt. Hinzu kommt, dass die mit klassischen Verbrennungsmotoren ausgestatteten Fahrzeuge die heimlichen Profiteure von dem durch E-Mobilität ausgelösten Innovationsschub sind: Sie werden infolge ihrer leichteren Bauweise, dem niedrigeren Energieverbrauch der neuen Verbrennungsmotoren und anderer innovativer Technologien zunehmend sparsamer. Das bremst den Umstieg auf E-Mobilität ebenfalls spürbar.
Ein weiterer Knackpunkt liegt bei den Batterien: Neben Faktoren wie Energiedichte zur Reichweiten- und Transportlastoptimierung, Gewicht oder Rohstoffkosten ist für Fuhrparkbetreiber und Leasinggeber besonders die Werthaltigkeit der Batterien ein Unsicherheitsfaktor, weil sie die Kernvoraussetzung für die Wiederverwertung ist. Hier hinken die großen Erwartungen ebenfalls der Realität hinterher.
Aus diesen Gründen wird der E-Mobility-Markt weiterhin nicht von Angebot und Nachfrage, also einem selbst generierenden Rhythmus getrieben, der zu fairen Preisen führt, sondern hat immer noch Innovationscharakter mit dem E-Mobil als Epizentrum. Davor scheuen viele Unternehmen zurück nach dem Motto: Lass erst mal die anderen vorfahren! Staatliche Maßnahmen, würden da sicher helfen gegenzusteuern, werden aber erst kommen, wenn heimische Autobauer serienmäßig Elektrofahrzeuge produzieren. Das passiert nicht von heute auf morgen. Mittel- bis langfristig wird aber aufgrund der weiter steigenden Spritpreise und der sinkenden Kosten der Fahrzeuge der Druck zunehmen, auf E-Wagen umzusteigen.
Doch der Weg dorthin ist noch weit. Es wird eine lange Anfahrt und kein direkter Kickstart. Wir wollen bis 2015 rund tausend Elektrofahrzeuge in deutsche Fuhrparks bringen und gehen davon aus, dass es dann erstmals einen signifikanten Anteil von fünf bis zehn Prozent solcher Fahrzeuge in heimischen Dienstwagenflotten geben wird. Das verlangt aber noch erhebliche Investitionen auch der öffentlichen Hand: Die Lade-Infrastruktur muss verbessert, die Energieverteilung der Erneuerbaren Energien verlässlich gelöst und die Stromnetze ausgebaut werden. Dabei bleibt viel Überzeugungsarbeit zu leisten: Erst wenn die Autofahrer batteriebetriebenen Fahrzeugen wirklich vertrauen und ihnen guten Gewissens den Vorzug geben, wird E-Mobility durchstarten und auf die Überholspur wechseln.
Über ASL Fleet Services:
ASL Fleet Services, ein Unternehmensbereich von GE Capital, ist ein führender Anbieter von Lösungen zum Fuhrparkmanagement und Flottenleasing in Deutschland und Europa. Zur Expertise des hersteller- und bankenunabhängigen Tochterunternehmens von GE (General Electric) zählen nationale und europäische Analysen samt Fuhrparkberatung. In Deutschland beschäftigt das Unternehmen mit Hauptsitz in Oberhaching derzeit 300 Mitarbeiter und hat 52.500 Fahrzeuge unter Vertrag. Mit circa 200.000 Fahrzeugen in 12 europäischen Ländern und über 1,6 Millionen weltweit ist GE Capital global präsent. Weitere Informationen finden Sie unter www.gecapital.de.
Über GE Capital in Deutschland
GE Capital fasst führende und traditionsreiche Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland unter einem Dach zusammen und bietet als Partner mittelständischer Unternehmen ein breites Angebot an Produkten und Dienstleistungen u.a. in den Bereichen Factoring, Leasing, Investitionskredit, Lagerfinanzierung und Fuhrparkmanagement an.
Als Teil des GE-Konzerns verbindet GE Capital die Vorteile eines Global Players mit jahrzehntelanger Expertise und exzellenten Kenntnissen lokaler Anbieter auf dem deutschen Markt. Weltweite Industrieerfahrung, ein ausgezeichnetes Produkt- und Serviceangebot sowie regionale Beratungskompetenz ermöglichen GE Capital, jedem Kunden individuelle und maßgeschneiderte Finanzierungslösungen aus einer Hand anbieten zu können.
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