- GE veröffentlicht Bericht zum Industrial Internet bei Veranstaltung „Minds and Machines" mit rund 200 europäischen Entscheidern aus Wirtschaft und Politik
- GE Report sieht bis 2030 allein für Deutschland ein Potenzial von 220 bis 360 Milliarden Euro durch Industrial Internet
- 40 Milliarden Euro Einsparpotenzial bis 2030 durch ein Prozent Effizienzsteigerung in Gesundheitswesen, Luftfahrt, Transport- und Energiewirtschaft möglich
LONDON: 19. Juni, 2013 -- (NYSE: GE) Heute wurde im Zuge der Veranstaltung Minds and Machines der GE Report* „The Industrial Internet - Pushing the Boundaries of Minds and Machines: A European Perspective", veröffentlicht. Der Bericht skizziert das Potenzial und den wirtschaftlichen Einfluss des Industrial Internet auf Europa. Als ein offenes globales Datennetzwerk, das Menschen, Maschinen und Daten miteinander verbindet, könnte es bis 2030 rund 2,2 Billionen Euro zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU beitragen.
Allein für Deutschland könnte die Implementierung des Industrial Internet bis 2030 laut Report zwischen 220 Milliarden Euro (konservativ geschätzt) und 360 Milliarden Euro (optimistisch geschätzt) zusätzlich zum BIP beitragen. Die europäische Industrie könnte zudem Milliarden einsparen, wenn sie in den nächsten 15 Jahren mit Hilfe des Industrial Internet eine Effizienzsteigerung von nur einem Prozent erreicht.
„Die Vernetzung von Industriemaschinen, Infrastruktursystemen und Menschen bei ihrer Arbeit bringt erhebliche Effiziensteigerungen und wirtschaftliche Gewinne für Europas Ökonomie mit sich", so Jeff Immelt, CEO von General Electric. „Das Industrial Internet ist auf dem Weg, die innovativsten Technologien der Welt zusammenzuführen, um unsere großen Herausforderungen zu lösen. Es ist eine Gelegenheit, um nachhaltigen Wandel in Europa und der ganzen Welt zu schaffen."
Einsparpotenziale in europäischen Wirtschaftssektoren:
Gesundheit:
Über 1,3 Billionen Euro wurden in der EU 2012 für das Gesundheitswesen ausgegeben. Insgesamt wird geschätzt, dass allein zehn Prozent der Ausgaben aufgrund systemischer Ineffizienzen verloren gehen, wovon 59 Prozent auf Ineffizienzen im klinischen Betrieb entfallen. Deren Reduzierung um nur ein Prozent würde in den nächsten 15 Jahren zu Einsparungen von elf Milliarden Euro führen.
Energie:
Durch das Industrial Internet bedingte Einsparungen von einem Prozent allein bei Gaskraftwerken stehen für ebenfalls elf Milliarden Euro in Europa innerhalb der nächsten 15 Jahre.
Luftfahrt:
Die kommerzielle Luftfahrt in Europa gibt etwa 35 Milliarden Euro pro Jahr für Treibstoff aus. Wenn über Technologien des Industrial Internet ein Prozent eingespart werden kann, entstehen Kosteneinsparungen von nahezu sieben Milliarden Euro in den nächsten 15 Jahren.
Öl & Gas:
Eine Reduzierung der Ausgaben für Exploration und Produktion um ein Prozent in Europa stehen für ebenfalls sieben Milliarden Euro an Einsparungen in den nächsten 15 Jahren.
Transport:
Im Bereich Schienentransport entspräche die effizienzbedingte Reduzierung der Kapitalausgaben um ein Prozent einem Einspareffekt von 4,5 Milliarden Euro.
Der „Königsweg":
GEs Bericht sieht im Bereich Innovationen rund um das Industrial Internet den „Königsweg" für die wirtschaftliche Debatte Europas, die zuletzt stark vom Sparkurs geprägt war. Europa ist nicht nur in der Lage, die Gewinne aus dieser Technologiewende abzuschöpfen -- es eröffnet sich auch die Chance, den weiteren Schuldenabbau mit der gleichzeitigen Notwendigkeit von Wachstums- und Einkommenssteigerungen in Einklang zu bringen.
Der technologische Wandel und die Strukturreformen, die erforderlich sind, um Europa wieder auf die Erfolgsspur zu führen, greifen stark ineinander. Die Reformen sind mittlerweile auf den Weg gebracht und konnten bereits einige Spannungen des Marktes mindern. Gleichzeitig sieht sich Europa jedoch einem substantiellen Anstieg der Ausgaben für Pensionen und das Gesundheitswesen ausgesetzt, die aufgrund eines zunehmenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung anfallen. Der Bericht verdeutlicht, dass, selbst wenn diese Herausforderungen nicht allein Europa betreffen, diese dennoch dringlich angegangen werden müssen.
Einmalige Gelegenheit für Europa:
Die Steigerung des europäischen BIP um 2,2 Billionen Euro, welche Europa über das Industrial Internet erreichen kann, entsprechen etwa einem Viertel des gesamten Wirtschaftsvolumens der Eurozone. Die Schätzung basiert auf der konservativen Annahme, dass Europa nur die Hälfte der möglichen Produktivitätsvorteile des Industrial Internet erschließen wird. Allerdings ist auch dafür ein großes Stück Arbeit zu leisten. Der Bericht hebt die „strukturelle Starre der Arbeitsmärkte, Produkte und Dienstleistungen" Europas hervor, die bereits während der ersten Internetrevolution eine schnellere Adaption neuer Technologien verhindert hat.
GEs Bericht plädiert daher auch für einheitliche Regeln und Datenstandards in allen Ländern. Wird dies nicht adäquat umgesetzt, rechnet der Bericht mit signifikanten Zoll- und Handelsbarrieren für die digitale Wirtschaft. Einige europäische Unternehmen sind bereits exzellent in der globalen Industrie positioniert, um die Potenziale des Industrial Internet zu erschließen.
GEs Ansatz für Europa:
Die Entwicklung von relevantem Know-how ist entscheidend, um das Potenzial des Industrial Internet voll auszuschöpfen. GE ist bereits mit wachsender Präsenz im europäischen Softwarebereich aktiv und beschäftigt aktuell rund 1.500 Software-Ingenieure und Datenwissenschaftler. Diese arbeiten etwa an Datenanalysen von Sensoren, um Effizienzen und Produktivitätsvorteile in den Bereichen Luftfahrt, Energieerzeugung, Öl & Gas Produktion sowie im Gesundheitswesen zu erreichen.
GE möchte auch künftig im europäischen Softwaremarkt noch stärker wachsen. Dafür soll eine Führungsposition geschaffen werden, um regionale Teams zu steuern und Software-Innovationen schnell voranzutreiben.
Beispiele für Industrial Internet Lösungen von GE, die bereits in Anwendung sind:
Luftfahrt: Alitalia
Alitalia hat sich zum Ziel gesetzt, effektivere Prozesse über die Verbesserung der Verbrauchsanalysen von Treibstoff einzuführen. Mit 145 Flugzeugen und über 16.000 Flugstunden im Monat produziert Alitalia's Flotte mehr als 15 Gigabyte (Gb) an Daten im selben Zeitraum. GEs „Flight Efficiency Services" arbeitet seit 2011 mit Alitalia zusammen, um Effizienzpotenziale im Treibstoffverbrauch zu identifizieren. Bislang mit beeindruckenden Ergebnissen: Alitalia konnte allein im ersten Jahr 1,5 Prozent seines Treibstoffverbrauchs reduzieren -- das entspricht Einsparungen von 15 Millionen Dollar. Zusätzlich konnte Alitalia über „just-in-time-refueling" seine Tank-Logistik effizienter gestalten. Außerdem wurden neue Piloten-Trainings für reibungslosere Flugprozeduren eingeführt.
Gesundheitswesen: „DoseWatch" (Dosismanagement)
DoseWatch ist eine automatisierte Anwendung, welche die Strahlendosis bei Patienten kontrolliert, die sich einer Röntgen- oder CT-Untersuchung unterziehen. Bei dieser Art von Untersuchungen sind Patienten niedrigen Strahlungen ausgesetzt. Die Höhe der Strahlendosis steht dabei im Zielkonflikt mit der Bildqualität der Untersuchung. Höhere Strahlung führt zu besseren Bildern, die bei einer Diagnose den Unterschied machen können. DoseWatch ermittelt, verfolgt und übermittelt die Strahlendosen, welche bei medizinischen Untersuchungen verabreicht werden. Diese Daten werden automatisch organisiert und der Krankenhausleitung zur Verfügung gestellt, damit diese effektiv die Dosierungsvorschriften überwachen können. Das System sammelt Daten auf verschiedene Weise -- über das bildgebende Gerät, den Anwender sowie über die Protokollierung. Somit kann das System die jeweils verabreichten Strahlendosen aus unterschiedlichen Untersuchungen miteinander abgleichen.
Öl & Gas -- Control Subsea Condition Monitoring System (The Cage)
Das GE „Measurement and Control Subsea Condition Monitoring System" („the Cage") misst Geräusche und elektrische Signale, die von technischen Unterwasserinstallationen abgegeben werden. Dabei lassen sich oft schon frühzeitig drohende Lecks oder andere Probleme erkennen. Das „lauschende Ohr", eine Anordnung von Sensoren in einem 500 Pfund schweren Käfig auf dem Meeresgrund, wurde am GE Measurement and Control Standort in Bergen, Norwegen, entwickelt.
Das Gerät ermittelt Veränderungen im Magnetfeld, die von elektrischen Kabeln, Pumpen, Motoren und sonstiger elektrischer Ausrüstung erzeugt werden. Außerdem kann es defekte Verankerungen oder Isolationen entdecken. Das Gerät übermittelt diese Informationen dann an eine Kontrollstation auf See, wo die Daten analysiert werden, um Wartungs- und Austauschintervalle festzulegen. Das System kann bis zu 10.000-mal genauer arbeiten als traditionelle Massenbilanz-Methoden, die etwa den Mengenunterschied von Öl und Gas beim Durchfluss durch die Pipelines messen, um eventuelle Lecks zu identifizieren. Das Condition Monitoring System von GE ist bereits an 130 Standorten in der Nordsee sowie an der afrikanischen Küste im Einsatz, wo es von den Unternehmen Statoil, ENI und Shell genutzt wird.
GE arbeitet aktuell an einer riesigen Geräusch-Datenbank von Unterwasserinstallationen, um die Vorhersagefähigkeit des Systems zu verbessern. Datenforscher und --ingenieure von GE entwickeln spezielle Algorithmen, um gleichartige, unregelmäßige Geräusche orten zu können.
*GE's Europareport „Minds + Machines: A European Perspective" folgt auf den Bericht vom November 2012: „Industrial Internet: Pushing the Boundaries of Minds and Machines", von Peter Evans, GE Director Global Strategy and Analytics sowie Marco Annunziata, GE Chief Economist. Der Bericht sagt voraus, dass 46 Prozent der Weltwirtschaft (entsprechend einem Wert von 32,3 Billionen Dollar) vom Industrial Internet profitieren wird.
Über GE Europe
Seit über 100 Jahren investiert GE in sein kontinuierlich wachsendes Engagement in Europa. Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 90.000 Mitarbeiter in Europa und ist nahezu überall auf dem Kontinent vertreten.
Mehr Informationen finden sie auf unserer Website: www.ge.com/europe
Über GE Germany
In Deutschland ist GE an mehr als 70 Standorten mit rund 7.000 Mitarbeitern vertreten. Schwerpunkte sind grüne Technologien, Medizintechnik, Forschung und Entwicklung sowie Finanzdienstleistungen. GE gehört zu Deutschlands attraktivsten Arbeitgebern. Das Unternehmen ist „Top Arbeitgeber Ingenieure 2011" und hat laut der Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises mit ecomagination eine der drei nachhaltigsten Zukunftsstrategien in Deutschland.
Mehr Informationen finden sie auf unserer Website: www.ge.com/de
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Bernd Eitel
Director Communications, GE Germany
+49 (0)69 450909-274
Jan Hoppe
Burson-Marsteller
+49 (0)69 23809-59
Bernd Eitel
GE Germany
[email protected]
+49-(069)-45-09-09-274
+49-(173)-1689682