- Zentrale Erfolgsfaktoren: deutsche Ingenieurskunst, gute Ausbildung, Premiumprodukte
- Deutscher Mittelstand besonders wachstumsstark, Italiens mittelgroße Unternehmen hinken hinterher
- Mittelstand in den Top-Vier-EU-Ländern erwirtschaftet größeren BIP-Betrag als Indien oder Russland
Mainz (15. Juni 2012): Der deutsche Mittelstand wird immer stärker zum Global Player: Bereits 51 Prozent der deutschen mittelständischen Unternehmen arbeiten global und erwirtschaften ein Viertel ihrer Umsätze mittlerweile außerhalb der EU. Dies zeigt die groß angelegte GE Capital Studie „Analyse Mittelstand -- Erfolgsfaktoren für Wachstum in Europa", für die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln insgesamt mehr als 1.600 Unternehmen in den vier großen europäischen Volkswirtschaften (Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien) befragt wurden. Der Auftraggeber der Studie, GE Capital in Deutschland, bietet maßgeschneiderte Finanzierungslösungen für mittelständische Unternehmen in den Bereichen Factoring, Leasing, Mietkauf, Investitionskredite, Kfz-Leasing und Fuhrparkmanagement sowie Einkaufs- und Lagerfinanzierung an.
„Diese Ergebnisse machen deutlich, dass gerade deutsche Unternehmen die Erfolgsfaktoren für Wachstum erkannt haben und konsequent nutzen", kommentiert Joachim Secker, CEO von GE Capital in Deutschland. Deutschland profitiere im Wettbewerb von seiner Ingenieurskunst, der sehr guten Ausbildung und den qualitativ hochwertigen Produkten „made in Germany". „Entsprechend investieren deutsche mittelständische Unternehmen verstärkt in den kapitalintensiven Technologiebereichen, dominieren hierdurch Marktsegmente und können ihre Produkte entsprechend hochpreisig vermarkten", erklärt Joachim Secker. Daher seien mittelständische Unternehmen in Deutschland nach der Studie erfolgreicher als jene in Frankreich, Großbritannien und Italien. Die lokale Wirtschaft und die Außenhandelsbilanz profitieren übrigens besonders stark von den Auslandsaktivitäten des deutschen Mittelstands. Mit 65 Prozent setzt ein Großteil des Mittelstands auf nationale Zulieferer -- gleichzeitig haben nur sieben Prozent der Firmen mehr als 30 Prozent ihrer Wertschöpfung outgesourct.
Auch was den jährlichen BIP-Beitrag des Mittelstands angeht, geben deutsche Unternehmen die Richtung vor. Konkret: Mit 357 Milliarden Euro erwirtschaften hiesige mittelständische Firmen vor den zum Vergleich herangezogenen Unternehmen aus Großbritannien (275 Milliarden Euro), Frankreich (246 Milliarden Euro) und Italien (237 Milliarden Euro) den größten BIP-Betrag. Insgesamt steuert der Mittelstand in den Top-Vier-EU-Ländern rund 1,1 Billionen Euro zum BIP bei -- und erwirtschaftet somit einen größeren Betrag als beispielsweise Indien oder Russland.
Growth Champions
Als besonders wachstumsstark wurden in der Studie Unternehmen definiert, die 2011 ein Umsatzwachstum von mehr als zehn Prozent pro Jahr verzeichneten und auch weiter mit zweistelligem Wachstum rechnen. Zwölf Prozent der befragten deutschen Firmen gehören zu dieser Gruppe -- das sind drei Prozentpunkte mehr als im europäischen Durchschnitt. Von diesen „Growth Champions" bezeichnen sich sogar 87 Prozent als global agierend. Im Schnitt erzielen diese nur gut ein Drittel der Umsätze im Inland. Das Augenmerk liegt bei 54 Prozent dieser Unternehmen auf den schnell wachsenden Märkten im Ausland. Marketing ist in dieser Gruppe gleichbedeutend mit Forschung und Entwicklung, für beides werden fünf Prozent vom Umsatz ausgegeben. Die Etats wurden zudem in den letzten fünf Jahren kräftig erhöht: um durchschnittlich zwölf Prozent beim Marketing, um 17 Prozent bei Forschung und Entwicklung.
Optimismus und große Zuversicht in eigene Stärke
Griechenland und Eurokrise zum Trotz: Der deutsche Mittelstand blickt selbstbewusst und zuversichtlich in die Zukunft. Trotz der jüngsten Unsicherheiten sind mehr als die Hälfte der befragten Firmen hinsichtlich der globalen und der jeweils lokalen Wirtschaft optimistisch eingestellt. Um davon zu profitieren, haben die Unternehmen bereits die Weichen gestellt: 33 Prozent der befragten deutschen Mittelständler werden in den nächsten Monaten verstärkt auf Forschung und Entwicklung setzen, 44 Prozent wollen sich noch stärker auf neue Produkte konzentrieren. Die Studie verdeutlicht, dass das Vertrauen in die eigenen unternehmerischen Fähigkeiten im Mittelstand ausgeprägt ist. So sind 60 Prozent der deutschen Befragten überzeugt, dass das eigene Management-Team die Herausforderungen sicher bewältigen kann. Das sind mehr als in allen anderen befragten Ländern. „Dieses Selbstvertrauen scheint ein Resultat bisheriger Erfolge zu sein", interpretiert Joachim Secker, CEO von GE Capital in Deutschland, die Ergebnisse.
„War for Talents" auch im Mittelstand
48 Prozent der untersuchten Firmen haben in den vergangenen Jahren ihre Belegschaft spürbar ausgebaut. Dennoch stellt die personelle Situation bei vielen deutschen Unternehmen eine Herausforderung dar. Insbesondere das Halten von talentierten Mitarbeitern scheint nicht immer einfach zu sein: 37 Prozent der befragten Unternehmen sehen eine „hohe Hürde" darin, Management-Talente im internationalen Wettbewerb anzuwerben. Auch die Bindung talentierter Auszubildender wird als schwierige Aufgabe betrachtet. Dies sehen sogar 43 Prozent der Unternehmen so. Anders als bei den personellen Ressourcen scheint der Umgang mit den finanziellen Mitteln den Verantwortlichen wenig Kopfzerbrechen zu bereiten. 65 Prozent aller Befragten bezeichnen den Umgang mit dem Working Capital als „effizient".
Definition des Mittelstands
Im Rahmen der Untersuchung wurde der deutsche Mittelstand als Unternehmen mit einem Umsatz von 20 Millionen bis zu einer Milliarde Euro definiert. „Der Mittelstand umfasst nach dieser neuen, wesentlich sinnvolleren Definition 21.000 Firmen, das sind nur 1,2 Prozent aller Unternehmungen. Diese beschäftigen jedoch 34,5 Prozent aller Arbeitnehmer (9,4 Millionen) und erwirtschaften 2,3 Billionen Euro Umsatz jährlich, 32,5 Prozent der gesamten Unternehmensumsätze", erläutert Prof. Dr. Johann Eekhoff, Direktor des Institutes für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp) und Staatssekretär a. D. Der durchschnittliche deutsche Mittelständler erwirtschafte mit 450 Mitarbeitern beachtliche 108 Millionen Euro Umsatz jährlich. „Damit haben wir die wachstumsstarken, flexiblen und teilweise auch global tätigen Firmen identifiziert, die in der Lage sind, auch neue Märkte zu erschließen. Das sind die Unternehmen, die das Rückgrat der deutschen Wirtschaft bilden", erklärt iwp-Direktor Johann Eekhoff. Bei der Definition des Mittelstands wurden in der Studie die lokalen Unterschiede in der Wirtschaftsstruktur berücksichtigt. Da es in Italien beispielsweise viel mehr (3,7 Millionen) Kleinunternehmen gibt als in Deutschland (1,7 Millionen), gilt ein Unternehmen dort mit mehr als fünf Millionen Euro Jahresumsatz bereits als Mittelständler, in Deutschland erst ab 20 Millionen Euro.
Über GE Capital in Deutschland
GE Capital fasst führende und traditionsreiche Finanzdienstleistungsunternehmen in Deutschland unter einem Dach zusammen und bietet als Partner mittelständischer Unternehmen ein breites Angebot an Produkten und Dienstleistungen u. a. in den Bereichen Factoring, Leasing, Investitionskredite, Lagerfinanzierung und Fuhrparkmanagement an.
Als Teil des GE-Konzerns verbindet GE Capital die Vorteile eines Global Players mit jahrzehntelanger Expertise und exzellenten Kenntnissen lokaler Anbieter auf dem deutschen Markt. Weltweite Industrieerfahrung, ein ausgezeichnetes Produkt- und Serviceangebot sowie regionale Beratungskompetenz ermöglichen es GE Capital, jedem Kunden individuelle und maßgeschneiderte Finanzierungslösungen aus einer Hand anbieten zu können.
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